Handlungsempfehlungen zum DWA-a 102

Veranlassung

Mit der Einführung der DWA-Arbeits- und Merkblattreihe DWA-A / M 102 im Dezember 2020 [1] wer-den neue technische Anforderungen an Planung und Bemessung von Regenwasserbehand-lungs-anlagen im Misch- und Trennsystem gestellt. Im Mittelpunkt steht dabei der neue Leitparameter AFS63, Feinanteil der Abfiltrierbaren Stoffe mit Korngrößen von 0,45 bis 0,63 μm. Die befestigten Flächen im jeweils betrachteten Gebiet werden nunmehr nach ihrer Art und Spezifizierung (Größe, Nutzung, Material, Lage) in Belastungskategorien von I bis III eingeteilt, wobei eine Relation von 30 % Kategorie I, 60 % Kategorie II und 10 % Kategorie III (30/60/10) als typisch angenommen wird. Es stellt sich die Frage, wie mit Gebieten umgegangen werden soll, die nicht als „typisch“ einzustufen sind. Gebiete, die einer hohen oder niedrigeren Belastung ausgesetzt sind, erfordern laut dem neuen Arbeitsblatt DWA-A 102-2 in Abstimmung mit den zuständigen Behörden einer gesonderten Betrachtung. Es ist zu klären, welche generelle Vorgehensweise bei der Flächenkategorisierung im Saarland sinnvoll ist und welche Grundlagendaten dabei verwendet werden sollten.

 

Ziele:

Um herauszufinden in welchem Umfang Siedlungsgebiete von der „typischen Relation“ der Belastungskategorien abweichen und welche Vorgehensweise bei der Kategorisierung sinnvoll ist, werden die befestigten Flächen in vier saarländischen Kommunen differenziert ermittelt. Im Einzelnen werden folgende Punkte bearbeitet:

·         Die Vorgehensweise nach dem Arbeitsblatt DWA-A 102-2 wird erläutert.

 

·         Verfügbare Grundlagendaten, Geo- und Nutzungsdaten, wie z.B. Daten des Landesamtes für Vermessung, Geoinformation und Landentwicklung (LVGL), OSM-Daten, Satellitendaten (Copernicusprogramm, Google), Verkehrsbelastungen werden ermittelt und auf ihre Nutzbarkeit geprüft.

 

·         Erarbeitung einer Zuordnung von Oberflächenmaterialien zu den Belastungskategorien nach Arbeitsblatt DWA-A 102-2.

 

·         Anhand der ermittelten Grundlagendaten und Vorgehensweise wird eine beispielhafte Betrachtung in den vier saarländischen Kommunen Tholey, Schiffweiler, Saarbrücken und Saarlouis durchgeführt.

 

·         Ermittlung der Verteilung der Flächenanteile auf die Belastungskategorien I bis III gemäß den Vorgaben nach Arbeitsblatt DWA-A 102-2 in den Siedlungsgebietstypen.

 

·         Zur Validierung von Informationen aus Orthophotos, Katasterkarten, Planunterlagen, abgeleiteten Ersatzinformationen sowie unklaren örtlichen Gegebenheiten sind Ortsbesichtigungen in den Siedlungsbereichen vorgesehen. Bei Bedarf erfolgt eine Korrektur der Informationen bzw. der gewählten Kategorien.

·         Ermittlung von gebietsspezifischen, pauschalen Zuordnungsfaktoren für Flächen mit annähernd homogener Nutzung mit Bezug auf die prozentuale Standardverteilung des DWA-Arbeitsblattes A 102-2.

 

·         Formulierung von Empfehlungen für das weitere Vorgehen im Saarland auf Grundlage der erzielten Ergebnisse.

 

 

 

 

Eckdaten:

  • Projektleitung: Prof. Dr. -Ing. Joachim Dettmar
  • Bearbeitung: Joshua Becker (M.Eng.), Dipl.-Ing. (FH) Andreas Biehler
  • Auftraggeber: Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz (MUKMAV)
  • Zeitraum: 2023 bis 2024